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Begriffsfrage Schnittstil "geteilter Sprechertext"



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Tirom Resse
Beiträge: 15

Begriffsfrage Schnittstil "geteilter Sprechertext"

Beitrag von Tirom Resse »

Hallo!

Die Frage ist etwas schwierig, aber wie nennt man diesen Schnitt-Stil, wo ein Protagonist einen Satz beginnen und die Aussage über den Film von anderen Menschen weitergeführt wird. Quasi so, als würden alle sich "den Sprechertext teilen". Sowas hat man vor einigen Jahren viel auf YouTube gesehen, aber mir fällt kein Video mehr ein und mir fehlen die Begriffe um Google zu füttern. Hat jemand einen Tipp? Vielleicht auf für ein solches Video?

Danke!



Skeptiker
Beiträge: 6096

Re: Begriffsfrage Schnittstil "geteilter Sprechertext"

Beitrag von Skeptiker »

Ich erinnere mich an Film-Rückblenden (Traum-Sequenzen), wo der Sprecher sich daran erinnert, jemand habe mal etwas gesagt wie ..., und dann beginnt das gesprochene Zitat, worauf die Bild-Überblendung erfolgt auf die Person, die damals sprach (quasi die visualisierte Erinnerung), die den Text nun (natlos oder leicht versetzt bzw. gedoppelt) als Original-Stimme zu Ende spricht.

Jetzt müsste man noch so eine Szene finden -> vielleicht Hitchcocks "Rebecca" oder ähnliche Psycho-Thriller oder andere Filme, in denen eine verstorbene Person in der Rückschau im Mittelpunkt steht.



Jott
Beiträge: 21834

Re: Begriffsfrage Schnittstil "geteilter Sprechertext"

Beitrag von Jott »

Wir machen so was routinemäßig bei Projekten mit Statements, bringt Fetz rein.

Ob es dafür einen Begriff gibt? Keine Ahnung. Würde mich auch interessieren.



Tirom Resse
Beiträge: 15

Re: Begriffsfrage Schnittstil "geteilter Sprechertext"

Beitrag von Tirom Resse »

So ein bisschen machen wir das ja alle immer. Aber gefühlt gab es so vor 5 Jahren einige echt herausragende Beispiele. Leider will mit nur keins einfallen. Mir fehlt so ein „wenn es um Gimbal-Transitions geht, dann schau Brandon Li“ nur für diesen Wortketten-Schnitt.



pillepalle
Beiträge: 8746

Re: Begriffsfrage Schnittstil "geteilter Sprechertext"

Beitrag von pillepalle »

Hab' auch keine Bezeichnung dafür gefunden. Im Grunde ist es eine Art Match Cut für den es keine eigene Kategorie gibt. Es gibt zwar einen Audio Match Cut, aber der bezieht sich darauf, daß am Schnitt ein Geräusch in ein anderes übergeht (z.B. ein Schrei in das Pfeifen eines Kessels), oder ein Geräusch die Bilder eines Schnitts verbindet (Helicopter und Ventilator in Apocalypse Now).

Im Beispiel vom TO geht es ja nur um den inhaltlichen Match, also das trotz des Schnittes mitten im Satz der Sinn erhalten bleibt, bzw. der Satz sinnvoll weiter geht. Rein vom Bild oder Ton her muss das ja nicht wirklich matchen. Deshalb ist das vermutlich auch nicht als spezielle Schnitttechnik irgendwo gelistet. Sind ja im Grunde einfache harte Schnitte. Ich würde das Dialog-Collage nennen. So wie die Sätze in einem Erpresserschreiben, die aus einzelnen Zeitungsfetzen zusammengesetzt sind :)

VG
Meine Lieblingsfilme:
Es war ein Mahl in Amerika
Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet



Tirom Resse
Beiträge: 15

Re: Begriffsfrage Schnittstil "geteilter Sprechertext"

Beitrag von Tirom Resse »

Genau, ich meine eine Art Voice-/Monolog-/Dialog-Match-Cut. Jetzt hab ich wenigstens Worte dafür, auch wenn es kein fester Begriff ist. Danke :)
Falls euch zufällig ein gutes Beispiel einfällt, würde ich mich freuen. Genau daher kommt nämlich die Frage: Ich wollte den Stil beschreiben und mir fällt kein hochwertiges Beispiel ein. Alle meine Suchbegriffe führten zu völlig anderen Ergebnissen.



Pianist
Beiträge: 8460

Re: Begriffsfrage Schnittstil "geteilter Sprechertext"

Beitrag von Pianist »

Sowas mache ich nur, wenn die Leute in einer Rede vor Publikum mit zu vielen Relativsätzen sprechen und ich sonst keinen sinnvollen Ausschnitt hinbekomme. Vor der Kamera knechte ich die Leute so, dass sie in klaren Sätzen sprechen und ich weder bis zum Komma rantexten, noch nach einem Komma weitertexten muss.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Jalue
Beiträge: 1445

Re: Begriffsfrage Schnittstil "geteilter Sprechertext"

Beitrag von Jalue »

Exakt so! Ich finde, man braucht nicht für jede handwerkliche Routine einen windschnittigen, wenn möglich "denglischen" Begriff, auch wenn ich verstehe, dass jemand, der vielleicht eine Masterarbeit über Montage schreibt, erstmal danach suchen muss.

Ich würde es als "Antexten oder Abschließen von O-Tönen im Off" bezeichnen. Wenn wir ehrlich sind, ist das indirekt bei fast jedem Interview der Fall, denn selbst wenn ich daraus einen kompletten Satz verwende: Die aufgezeichnete Antwort war ja fast immer erheblich länger, wobei das nicht Verwendete oft indirekt in den Sprechertext miteinfließt, ggf. an ganz anderer Stelle des Beitrags.

Interviews dienen ja nicht nur dem "Aufzeichnen von sendbarem Material". Fast immer sind sie auch Bestandteil der "laufenden Recherche" während einer Produktion.



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