Ratgeber Computer für 4K-Videobearbeitung konfigurieren --Teil 3: Grafikkarten, GPUs und Videovorschau

Computer für 4K-Videobearbeitung konfigurieren --Teil 3: Grafikkarten, GPUs und Videovorschau

Die Grafikkarte (GPU) spielt bei der Videobearbeitung eine besondere Rolle. Sie berechnet mittlerweile nicht nur die meisten 4K-Filter und Effekte sondern kann in manchen Fällen auch noch als Preview-Karte fungieren.

// 11:50 Mo, 4. Jun 2018von

Wie schon im ersten Teil der Artikelserie erwähnt nutzen viele Schnittprogramme die Grafikkarte (GPU).


Diese spielt bei der Videobearbeitung eine besondere Rolle. Sie berechnet mittlerweile nicht nur die meisten 4K-Filter und Effekte sondern kann in manchen Fällen auch noch als Preview-Karte fungieren. Während für einige Applikationen schon eine einfache Mittelklasse-Grafikkarte für einfache 4K-Bearbeitung völlig ausreicht, kann DaVinci Resolve sogar mehrere GPUs im System ans Limit bringen. Der Grund liegt darin, dass Resolve ohne Vorberechnungen auch echte Optical Flow-Effekte auf der GPU in Echtzeit erstellen kann. Dazu gehören u.a. Slow-Motion-Berechnungen, Denoiser sowie das nachträgliche Einrechnen von Motion Blur.



Premiere, Vegas, Final Cut Pro und Edius müssen solche Effekte (sofern überhaupt vorhanden) immer rendern, während DaVinci Resolve versucht diese auf der Grafikkarte in Echtzeit zu berechnen. Selbst drei GPUs der Spitzenklasse können bei der Kombinationen komplexer 4K-Effekte dann noch zu wenig sein.



Prozessoren mit eingebauter GPU bieten in der Regel zu wenig Leistung für gehobenen Videoschnitt in 4K. Auch beim Kauf eines Laptops lohnt es sich daher, auf eine separate GPU zu achten. Eventuell ändert sich dies mit AMDs neuen RYZEN G-Modellen, jedoch konnten wir hiermit noch keine persönlichen Erfahrungen sammeln.




Speicherfragen

Wenn man eine neue Grafikkarte kauft, sollte man darauf achten, dass diese mindestens 8GB eigenen Speicher besitzt. Der Aufpreis gegenüber 4GB ist in der Regel nicht der Rede wert, verspricht jedoch mehr Zukunftssicherheit. Nach unserer Erfahrung kann man zwar in Premiere, Vegas und Edius selbst 4 GB Speicher mit extremen Effektorgien kaum zum Überlaufen bringen. Unter Resolve haben wir jedoch mit 4GB GPU Speicher schon Speicherüberläufe erlebt, besonders wenn man das GPU-Debayering und sowie viele Optical Flow-Effekte mit OFX-Plugins kombiniert. Um für solche Fälle und die Zukunft im Allgemeinen gewappnet zu sein, sind 8GB sicherlich bessere Wahl. Für die kostenlose Version von Resolve spielt GPU-RAM übrigens fast gar keine Rolle, da es hier keine Optical-Flow-Algorithmen gibt. Und mit “normalen” Nodes haben wir auch noch keinen Überlauf bei 4GB Videospeicher erlebt.



Besonders relevant erscheint uns die Geschwindigkeit des angeschlossenen Speichers. Diese korreliert nach unserer Erfahrung noch mehr mit der Leistungsfähigkeit in einem Schnittprogramm als die TFlops. Schnell (und breit) angebundener DDR5-Speicher kann heute fast 500 MB/s erreichen, mit HBM sind aktuell fast 900 MB/s möglich (Nvidia Quadro GV100). Diesbezüglich dürfte die kommende Generation an Grafikkarten in 2018 wieder einen größeren Sprung machen, während eine Steigerung der reinen Tflops eher moderat ausfallen wird.



Die GV100 besitzt aktuell die schnellste Speicheranbindung aller GPUs, kostet aber auch rund 9000 Euro.
Die GV100 besitzt aktuell die schnellste Speicheranbindung aller GPUs, kostet aber auch rund 9000 Euro.





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