Laute SSD-Lüfter

Hat man die DJI X5R auf dem OSMO einmal im Betrieb, so bekommen man auch gleich das größte Manko dieser Kombination zu Ohren: Die SSD-Lüfter sind übermäßig laut. Und zwar wirklich so laut, dass man damit in ruhiger Umgebung sehr deutlich auffällt.



Gesteuert wird die Kombi am besten über ein angedocktes Smartphone, dass man über eine Schiebeklemme wie ein Klappdisplay neben dem OSMO befestigen kann.



Das Smartphone wird an den Griff geklemmt
Das Smartphone wird an den Griff geklemmt


DJI hat leider aktuell zwei konkurrierende Apps (Go und Go4), welche die vorliegende Zwitter-Kombination deutlich vor Augen führt: Der OSMO wird eigentlich mit der Go4-App angesteuert, aber die ZENMUSE X5R-Kamera ist dagegen für Drohnen vorgesehen und darum benötigt sie die Go-App (ohne 4). DJI lenkt den Anwender zwar automatisch zwischen den Apps um, aber so ganz verständlich ist es nicht, warum. So steuert man die X5R mit einer Drohnen-App, obwohl man sie in der Hand hält. Funktionieren tuts dennoch, nur die Flug-Funktionen liegen halt brach.



Wie schon erwähnt hält der Akku sehr kurz. Meist ist schon nach weniger als 30 Minuten Schluss. Da man die Einstellungen an der Kamera und am Setup nur per App vornehmen kann, muss die Kamera hierfür immer eingeschaltet sein. Bei uns war dabei der erste Akku schon nach ein paar Testläufen für Einstellungen wieder leer, bevor man überhaupt mit dem Dreh angefangen hatte.



Um anschließend an seine RAW-Videos zu gelangen genügt es leider nicht, diese von der SSD zu kopieren. Denn weder Windows noch Mac können auf der angedockten Platte die Files sehen. Erst ein Spezialtool, das immer beim Formatieren der SSD in der Kamera auf die SSD kopiert wird erlaubt dann ein kopieren und konvertieren der Daten als DNG Files in eine anderes Verzeichnis des Rechners. Direktes Schneiden von der SSD geht also ebensowenig wie teilautomatisierte Backups.




In der Praxis / Handling

Vorweg unser kurzer Testclip mit ein Paar Freihand-Impressionen von der bitterkalten Ostsee, wobei der eine uns für den Test zur Verfügung gestellte Akku mit seiner max 30 Minuten (RAW-) Kapazität die Aufnahmen zu einer prickelnden Herausforderung gemacht hat:








Läuft die Kamera funktioniert eigentlich alles wie erwartet. Der OSMO-Gimbal stabilisiert bewährt. Das Panning sowie vertikale Schwenks mit den Daumen-Joystick funktionierten ebenfalls ohne viel Eingewöhnung und auch langsame Schwenks sind mit dem Joystick gut machbar. Beim Gehen mit dem Gimbal in der Hand fallen allerdings - wie bei vielen anderen Gimbal-Setups - die schwankenden Hoch-Tief- Bewegungen auf der Y-Achse unangenehm auf. Hier lohnt es sich, über einen entsprechenden Ausgleich nachzudenken (s. Z-Achsenfederung von DJI).



Wir hatten den Osmo mit einem Samsung S5 Smartphone mit der mitgelieferten seitlichen Smartphone Bracket im Betrieb. Für eine ungefähre Ausschnittsbestimmung und Belichtung reicht ein solches Setup mehr schlecht als recht aus. Für eine akkurate Schärfebestimmung oder Belichtungsmonitoring wäre ein höherwertigeres Monitoring-Setup wünschenswert.



Auch bei unserem Testclip lag die Schärfe nicht immer 100 % auf dem Punkt. Wir haben allerdings auch immer wieder Mal zwischen MF und AF gewechselt. Mit etwas mehr Zeit und Übung dürften sich entsprechende Klippen umschiffen lassen und sei es durch strikte hyperfokale Schärfebestimmung. Wir empfehlen auf jeden Fall vor einem Realdreh sich so ausführlich wie möglich mit dem Zusammenspiel der einzelnen Komponenten hinsichtlich kritischer Monitoringfunktionen zu beschäftigen.



Die WLAN-Verbindung zwischen Handy und vom OSMO generierter Hotspot funktionierte bei unserem Test zuverlässig. Für kritische Drehsituationen im professionellen Umfeld hätten wir allerdings etwas Bauchschmerzen uns komplett auf die WLAN-Verbindung zu verlassen. Hier würden wir eine gesicherte Kabellösung vorziehen.



Wir haben das OSMO RAW Material nach CNDG gewandelt und dann in DaVInci Resolve geschnitten und mit ein Paar unterschiedlichen Farbkorrekturen versehen. Gut gefallen hat uns die robuste Korrekturmöglichkeit des Materials. Weder in den Lichtern noch in den Schattenbereichen kam es zu bemerkenswerten Artefakten - auch nicht bei unserem versuchsweise “heavy grade”.



Auch wenn wir die DJI X5R mit ihrer Raw-Fähigkeit eher im Drohnen- als im Gimbal-Umfeld in ihrem ureigensten Element sehen: Ein kompakteres RAW-Setup für einen Einhandgimbal ist uns derzeit nicht bekannt. Für entsprechende Spezialanwendungen ist die DJI-Lösung sicherlich eine Überlegung wert.




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