Test iPhone 13 Pro im Praxistest: 10 Bit Kinomodus (Cinematic Mode) im Vergleich, Hauttöne uvm.

iPhone 13 Pro im Praxistest: 10 Bit Kinomodus (Cinematic Mode) im Vergleich, Hauttöne uvm.

Wir erkunden weiter das iPhone 13 Pro und haben erste Tageslichtaufnahmen mit dem neuen Kinomodus (Cinematic Mode) in 10 Bit HDR aufgenommen und vergleichen die Aufnahmen 1:1 mit unterschiedlichen „Blendenwerten“ inkl. kompletter Deaktivierung der KI-Weichzeichnung. Darüber hinaus schauen wir uns die Videostabilisierung, die Zeitlupenfunktion mit 240 fps und die Akkuleistung an.

// 12:00 Di, 5. Okt 2021von

Wir erkunden weiter das iPhone 13 Pro und haben erste Tageslichtaufnahmen mit dem neuen Kinomodus (Cinematic Mode) in 10 Bit HDR aufgenommen und vergleichen die Aufnahmen 1:1 mit unterschiedlichen „Blendenwerten“ inkl. kompletter Deaktivierung der KI-Weichzeichnung. Darüber hinaus schauen wir uns die Videostabilisierung, die Zeitlupenfunktion mit 240 fps und die Akkuleistung an.



Vorab unser Videoclip mit Caro und dem iPhone 13 Pro, bei dem wir neben der 240fps Zeitlupenfunktion und der Videostabilisierung auch 1:1 den Kinomodus in 10 Bit mit dem Standardmodus sowie mit unterschiedlichen Blendenwerten vergleichen.




Zum Einsatz kam lediglich das iPhone 13 Pro ohne weitere Hilfsmittel. Schnitt und Farbkorrektur erfolgte im aktuellen Final Cut Pro X (10.5.4.).



Und hier geht's zum Labortest des iPhone 13 Pro sowie zu unserem Vergleich der wichtigsten Videofunktionen bei der neuen iPhone 13 Generation.




10 Bit Kinomodus (Cinematic Mode)

Für die Aktivierung des neuen Kinomodus (Cinematic Mode) beim neuen iPhone 13 wurde dem Kamera On-Screen Menü eine weitere Option „Kino“ hinzugefügt.


iPhone 13 Pro im Praxistest: 10 Bit Kinomodus (Cinematic Mode) im Vergleich, Hauttöne uvm. : iPhone13ProKinoStill

Wird diese aktiviert, zeichnen alle iPhone 13 mit KI-berechneter Unschärfe-Maskierung im qualitativ hochwertigstem 10 Bit BT2020 HLG in HD auf - also im HDR-Modus des iPhones. Diese 10 Bit-HDR-Aktivierung im Kinomodus lässt sich – anders als bei der normalen 4K (24p,25p,30p oder 60p) Videoaufnahme - nicht optional deaktivieren. Dies sollte man im Hinterkopf behalten, da dies beispielsweise für REC 709 Ausspielungen bedeutet, dass man sich ggf. um eine entsprechende HDR-SDR Konvertierung in der Postproduktion kümmern muss.



Für unsere Tageslicht-Vergleichsaufnahmen haben wir Caro frontal sich der Kamera nähernd gefilmt (mit zeitgleich sich rückwärts bewegendem Operator mit einfach handgehaltenem iPhone 13 Pro). Für den nahen Ausschnitt wurde das (KB-equivalente) 77mm Tele-Objektiv des iPhone 13 Pro genutzt.



Defaultmäßig aktiviert das Kamerasystem des iPhone 13 Pro hierbei die Schärfentiefenmaske „f4.5“, (die operator-freundlich als F-Stop-Pendant angezeigt wird). Beim Standard-Weitwinkelkamerasystem (KB-equivalent 26mm) wird hingegen die „f2.8“-Schärfentiefenmaske als default angewendet.





Wer bislang vor allem mit den winzigen Handy-Sensoren gefilmt hat, wird bereits bei der Standard-Schärfentiefemaske einen beachtlichen Bokeheffekt ausmachen. Was für „Großsensor“-Filmer eher zum Standardbild gehört, fühlt sich aus „mobiler Perspektive“ tatsächlich nach einer kleinen Revolution an. Und diese zweigeteilte Perspektive in einen Konsumer- und einen Pro-Blick lässt sich durchaus auf mehreren Ebenen fortsetzen: Während der Pro-User vor seinem 4K-Referenz-Monitor sitzt und die Tiefenschörfenmaske an Caros Haaren sich mühen sieht, freut sich der „Rest der Welt“ am mobilen Displays über ein verbessertes, „cinematischeres“ Bild.



Wie sich die einzelnen „Blendenstufen“ voneinander unterscheiden, sieht man recht gut im direkten Vergleich.


iPhone 13 Pro im Praxistest: 10 Bit Kinomodus (Cinematic Mode) im Vergleich, Hauttöne uvm. : iPhone13ProBlendenstufen

Wir haben hier einmal f2.0, f4.5 und f8 am gleichen Videoclip 1:1 nebeneinander montiert. Während die (maximal mögliche) f2.0 klar den stärksten Bokeh-Effekt erzeugt, bleibt bei der weniger kräftig eingreifenden Tiefenschärfenmaske bei f8.0 Caros Frisur im Übergangsbereich zur Umgebung noch eher intakt. Persönlich würden wir eher zur sanft arbeitenden Variante greifen – und dies ist Dank nachträglich editierbarer Effektstärke je nach individuellem Geschmack und Bedürfnissen auch problemlos möglich.



Für die nachträgliche Bearbeitung der Tienfenschärfe-Maske auf dem iPhone 13 muss man nach der Aufnahme lediglich den Clip in der „Fotos“ Bild- und Videobibliothek des iPhones öffnen und oben rechts auf das „Bearbeiten“ Menü klicken.


iPhone 13 Pro im Praxistest: 10 Bit Kinomodus (Cinematic Mode) im Vergleich, Hauttöne uvm. : iPhone13ProTiefe

Hier lässt sich sowohl die gewünschte Stärke, der Fokuspunkt und die zeitliche Abfolge (bis hin zur Schärfeverlagerung) des Bokeheffekts nachträglich bestimmen und animieren. Für die Bestimmung der Stärke klickt man einfach auf den angezeigten Blendenwert und erhält dann eine Skala mit der Bezeichnung „Tiefe“ auf der sich die equivalente Blende einstellen lässt.



Für die komplette Deaktivierung des Effekts klicket man einfach auf „KINO“. Zeitlich animieren lässt sich die Freistellung über Tippen in die Zeitleiste inkl. räumlicher Verlagerung des Fokuspunktes im Bild – ebenfalls via Touch direkt in das Motiv. Eine angenehm einfach zu bedienende Umsetzung die Apple da gelungen ist.



Und hier noch ein Tip für die nachträgliche Schärfeanpassung: Behaltet beim Filmen auch das optische Freistellungspotential des jeweilig genutzten Kamerasystems im Auge. Denn wenn ihr Objekte im Bild nachträglich scharf stellen wollt, die jedoch außerhalb des physikalisch-optischen Schärfebereiches liegen, kann auch die KI daran (zumindest aktuell ;-) nichts ändern. Es lohnt sich also auch mit dem natürlichen Bokeh des jeweiligen Kamerasystems zu rechnen.



Unterm Strich betrachtet stehen für uns bei der Cinematic-Funktion des neuen iPhone 13 Pro zwei Erkenntnisse im Vordergrund: Einerseits handelt es sich aktuell eher noch um eine Konsumerfunktion und andererseits veranschaulicht der Kinomodus sehr schön, wohin die Reise zukünftig bei der KI-gestützten (Smartphone) Bewegtbildaufnahme geht. Chapeau an Apple hier als erster eine ansprechend einfache Option zur Verfügung zu stellen.



Für künftige Updates des Kinomodus sehen wir vor allem in drei Bereichen lohnendes Update-Potential: 1. Eine editierbare Option für FCPX (was Apple bereits angekündigt hat), 2. eine Renderoption in der Postproduktion um die Tiefenschärfemaske noch genauer zu berechnen und 3. eine Maximalauflösung von 4K.



Schaut man sich die rasante Geschwindigkeit an, mit der aktuelle KI-Entwicklungen voranschreiten, dürften die genannten Upgrade-Optionen eher in naher als in allzu ferner Zukunft liegen ...






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